Artist Statement
Mario Stroitz alias artmaja©

Meine künstlerische Reise begann in meiner Kindheit, wo Comics und Cartoons meine Flucht aus dem Alltag darstellten. Diese Welten, voller Abenteuer und Humor, waren mehr als bloße Unterhaltung; sie waren die ersten Funken meiner kreativen Leidenschaft. Schon damals fand ich in der Darstellung von Helden und ihren Geschichten eine tiefe persönliche Erfüllung, die sich bis heute durch mein Werk zieht.

Nach einer Phase intensiver Selbstfindung und dem Studium von Techniken etablierter Künstler entdeckte ich die Acrylmalerei als mein Medium. Sie ermöglichte mir, meine Liebe zu Comics mit der Tiefe und Textur traditioneller Malerei zu vereinen. Meine Technik entwickelte sich dabei durch unzählige Stunden des Experimentierens und Überarbeitens. Das Übermalen, ein entscheidender Teil meines Prozesses, gibt meinen Arbeiten eine plakative Intensität, die auf den ersten Blick wie Drucke wirken mag, aber bei näherer Betrachtung die Tiefe und Komplexität handgefertigter Werke offenbart.

Die Integration von Graffiti-Elementen, Neonfarben und Glitzereffekten stellt eine bewusste Entscheidung dar, meine Werke in die Gegenwart zu holen und ihnen eine einzigartige Lebendigkeit zu verleihen. Diese modernen Elemente setzen sich gegen den Hintergrund meiner klassischen Pop Art-Ästhetik ab und schaffen eine visuelle Spannung, die den Betrachter fesselt.

Meine Arbeiten spiegeln den Konsum unserer Gesellschaft wider, insbesondere den Luxus als Ausdruck von Status und Erfolg. Diese Symbole dienen jedoch nicht nur der Kritik; sie sind zugleich humorvolle Kommentare und Einladung zur Selbstreflexion. Der Prozess, eine scheinbar einfache, humorvolle Aussage in ein komplexes Bild zu überführen, ist das Herzstück meines kreativen Schaffens. Hierin liegt die wahre Kunst – in der Fähigkeit, durch Humor und visuelle Stimulation zum Nachdenken anzuregen.

Im Mittelpunkt steht für mich das Ziel, den Betrachter aus der Eintönigkeit des Alltags zu entführen und in eine Welt voller Farben, Geschichten und Emotionen zu versetzen. Meine Kunst ist ein Angebot zur Flucht, ein Moment der Leichtigkeit und des Schmunzelns, und zugleich eine Einladung, die Grenzen der eigenen Wahrnehmung zu erweitern. Jede Leinwand, die ich erschaffe, ist ein Schritt auf dieser unendlichen Reise, die ich mit meinen Betrachtern teilen möchte.

Der kreative Prozess
Die Inspiration für meine Arbeiten finde ich häufig in populären Medien wie Comic-Heften, Filmen und Serien. Oft entdecke ich eine Figur oder einen Charakter, der mich sofort anspricht, und ich spüre das Bedürfnis, diesen auf die Leinwand zu bringen. Um den Charakter und seine Essenz besser zu verstehen, vertiefe ich mich in die entsprechende Serie oder den Film. Parallel durchstöbere ich meine umfangreiche Comic-Sammlung, um prägnante Momente, interessante Mimiken oder kraftvolle Gesten zu identifizieren. Dabei halte ich diese visuellen Eindrücke durch Screenshots oder Fotografien fest.

Im nächsten Schritt widme ich mich der Frage: Welche Botschaft möchte ich mit diesen Charakteren transportieren? Oft entsteht daraus entweder eine humorvolle Aussage oder eine kritische Reflexion, die von den Themen beeinflusst ist, die mich in diesem Moment beschäftigen.

Sobald die Figuren und die Botschaft klar definiert sind, beginnt die ausführende Phase. Diese startet bei mir immer mit der Gestaltung des Untergrunds, der eine zentrale Rolle für die Wirkung des gesamten Bildes spielt. Inspiriert von den großen Meistern der Kunstgeschichte, habe ich dieses Element über die Jahre weiterentwickelt. Hierbei setze ich auf eine Vielzahl von Techniken, wie Schlagmetall, Collagen, Stencils und Spraykunst – oft auch in Kombination. Dieser experimentelle Umgang mit dem Hintergrund erlaubt es mir, den Vordergrundfiguren eine besondere Tiefe und Präsenz zu verleihen.

Ein wesentlicher Aspekt meines künstlerischen Stils ist die Liebe zum Detail. Anders als in der Pop Art, die häufig durch eine plakative, fast fotorealistische Darstellung geprägt ist, bevorzuge ich einen Ansatz, bei dem sich die Figuren langsam entwickeln und Gestalt annehmen. Ich lege Wert darauf, dass sie eine Lebendigkeit ausstrahlen, die den Betrachter fesselt und in das Werk eintauchen lässt.

Natürlich gibt es auch Werke, die auf den ersten Blick trivial erscheinen. Dies entspricht der Tradition der Pop Art, die als Reaktion auf die intellektuelle, abstrakte Kunst entstand und sich bewusst dem Alltäglichen, Populären und scheinbar Banalen zuwandte. Nicht jede Arbeit muss eine tiefere Bedeutung tragen – manchmal reicht es, wenn ein Werk durch seine Farbenpracht und seine Ästhetik Freude bereitet und einen direkten Zugang zum Betrachter findet.